Skulpturenweg
Am Rundwanderweg Ilsenbach entstanden in den letzten Jahren mehrere Skulpturen, die sich harmonisch und bereichernd in die Natur einfügen.
Vielseitige, handwerklich begabte Künstler aus der Region haben sich mit ihrer Heimat, mit aktuellen Themen und mit der Geschichte rund um diesen Wanderweg auseinandergesetzt.
Kunst und Natur im Einklang wird zu einem romantischen Erlebnis für alle, die sich auf den Weg machen.
Das Ergebnis sind Skulpturen von ungeheuerer Ausdruckskraft.
Karte Rundwanderweg
Übersichtskarte Skulpturenweg entlang des Rundwanderweges Ilsenbach
Die gesamte Wegstrecke misst eine Länge von ungefähr 12km und kann bei normalem Tempo zu Fuß in ca 3-4 Stunden gegangen werden.
1. Quirinstele
Die Stele steht unterhalb der Wallfahrtskirche St Quirin und nimmt Bezug auf den Namenspatron der Wallfahrtskirche, den Hl Quirinius.
Quirinstele
Die Stele stellt den Hl Quirinius mit dem Pferd dar. Der Heilige wurde zunächst vom Ritterstand und später auch von der Landbevölkerung verehrt.
Quirinstele2
Die Attribute Quirins sind das Schild mit den fünf Kugeln und die Lanze. Diese Beigaben sollen auch zeigen, dass Quirinius Tribun der Stadt Rom war.
Quirinstele3
Auf der rechten Seite der Stele ist Balbina, die Tochter Quirins zu sehen. Sie wurde von Papst Alexander I auf wundersame Weise geheilt, worauf Quirinus den christlichen Glauben annahm.
Quirinstele4
Auf der Frontseite der Stele blickt St Quirin zum Christuskind auf, dass in der Obhut der Mutter Maria die Arme ausbreitet.
Skulptur bei St Quirin
Um der Stele ein schlichtes Aussehen zu verleihen, wurde sie in der rechteckigen Grundform des Flossenbürger Granit belassen. Die Figuren sind nur zum Teil aus dem Untergrund herausgelöst.
Auf der Rückseite der Stele ist ein Mann mit Pilgerfahne zu sehen der auf die nahe gelegene Wallfahrtskirche St Quirin hinweist.
Material der Stele: Flossenbürger Granit
Künstler: Günter Mauermann, Weiden
Gefertigt vom Steinmetzbetrieb Erich Stich aus Floß
2. Die Zeit
Die Zeit verändert die uns umgebende Natur. Behauene Steine verwittern, die Natur nimmt sich zurück was ihr gehört.
Dieser Stein soll an die Burganlage der ehemaligen Kronburg erinnern. Die Kronburg soll sich hier in der Nähe des Standurtes der Skulptur befunden haben.
Die Zeit
Heute weisen nicht einmal mehr Ruinenreste auf den Standort der ehemaligen Burganlage hin. Jedoch wurden beim Ausheben des Fundamentes für die Skulptur Mauerreste freigelegt. Es wird angenommen, dass es sich dabei um Fundamente der ehemaligen Kronburg handelt.
Die Zeit heilt alle Wunden, die Natur hat sich ihren Platz zurück geholt und die Burg Schritt für Schritt verschwinden lassen.
Material der Skulptur: Flossenbürger Granit
Künstler: Rüdiger Goedecke, Püchersreuth
Gefertigt von Rüdiger Goedecke mit Unterstützung der Firma Helgert aus Flossenbürg
3. Raubritter und Kraniche
Zwei Ritter lauern in der Nähe der einstigen Kronburg noch heute dem Wanderer auf.
Ritter1
Ein Stück weiter stehen zwei Kraniche auf einem Stein in der Schlattein. Unberührt vom stetigen Wandel der Wasserlaufes und der Zeiten.
Kranich
Material der Skulpturen: Alteisen
Künstler: Barbara Hierl Nabburg
4. Die Baumtruhe
Ein Baumstamm zum Öffnen, der ein Gedicht als Schatz verbirgt. Das Gedicht ist von Herman Hesse, dessen erste Zeile „Was Menschen wollen, das führt zu Blut und Schlachtengrollen…“ die Quintessenz des menschlichen Strebens ausdrückt.
Das Gedicht zeigt aber auch sanfte Lösungen auf, die sich dem Lesenden nach und nach erschließen.
Baumtruhe
Bei dieser Skulptur tritt der Wanderer in Wechselbeziehung mit dem Kunstwerk und setzt diskutierend und nachdenklich seinen Wanderweg fort. Der Wanderweg, der als Vergleich auch für den Lebensweg gesehen werden kann.
Was Menschen wollen
Das führt zu Blut und Schuld und Schlachtenrollen.
Wer Dich, Natur, erst fand,
Dem wird zur heiligen Heimat jedes Land
Und jeder Mensch verwandt.
Wind weht und Wasser fällt in aller Welt,
Und blaue Luft und Meerkristall ist überall.
Goldwolke Zart am Horizont
Und sanfter Mond,
Tierschrei im Wald, gedehntes Seegestade,
Vogelzirp, Berg, Birken, Felsenpfade –
Das ist mein Schatz, ist meines Herzens Gut,
Mein Seelentrost, in dem sich’s sicher ruht.
Miss keine Schuld an andrer Schuld!
Miss Dich und Deinen Schritt an der Natur unendlich Geduld;
Sie trägt Dich mit.
Bei Ihr sei Du zu Haus,
Und Abend trifft und Morgen
Dich fährdelos geborgen
Im Vaterhaus.
Herrman Hesse
Material der Skulptur: Eiche (Kernholz)
Künstler: Astrid Kriechenbauer, Rotzendorf
Ausführung der Holzbildhauerarbeiten: Willi Hengge, Nittendorf
5. Über den eigenen Schatten springen
Der Hund ist das Wappentier der Gemeinde Püchersreuth, die im Jahr 2003 ihr 25-jähriges Jubiläum gefeiert hat. Der Hund im Wappen verweist auf das Adelsgeschlecht von Hundt, das im 17. und 18. Jahrhundert Inhaber der Hofmark Püchersreuth war. Das Gitter ist dem Wappen von Nikolaus Eppenreuther entnommen, der im 14. Jahrhundert Abt des Klosters Waldsassen war. Der alte Pfarrhof in Wurz war früher Sommersitz dieses Klosters.
Über den Schatten Springen
Die Form des Hundes, aus einer rechteckigen Eisenplatte geschnitten, ergibt zwei Hunde. Er geht aus sich heraus und springt über seinen eigenen Schatten.
Am Aufstellungsort an der Verbindungsstraße zwischen Wurz und Püchersreuth lädt eine Bank zum Verweilen ein. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf St. Quirin und Rotzendorf.
Material der Skulptur: Eisenplatte ca. 700 kg
Künstler: Klaus Kuran
6. Der Weg ist das Ziel
Die Skulptur soll den Lebensweg des Menschen darstellen.
Während des Weges können sich sowohl die Ziele als auch die eingeschlagene Richtung ändern.
Der Weg ist das Ziel
Durch die verschiedenen Stufen soll das „Auf und Ab“ des Lebens symbolisiert werden.
Jedes Leben erfährt die Höhen und Tiefen, die hier als auf- und absteigende Treppenstufen dargestellt sind.
Material der Skulptur:Waldsteingranit
Künstler: Klaus Neugirg
7. Der Schatzsucher
Eine alte Sage berichtet, dass sich zwei Männer um Mitternacht aufgemacht haben, um den verborgenen Schatz bei der Kronsburg zu finden. Voraussetzung war, dass alles schweigend passieren musste.
Der Schatzsucher
Beide hatten mit Erfolg gegraben und sind auf die Schatztruhe mit glänzendem Deckel und gleißenden Inhalt gestoßen. Sie machten Rast und betrachteten begeistert den Inhalt.
Einer der beiden schaute über den Grubenrand und rief: „Schau, schau, schau ein dreibeiniger Hase!“ Unter Blitz und Donner verschwand die Truhe wieder, weil sie das Schweigegebot gebrochen hatten.
Nur derjenige, der bei Vollmond und um Mitternacht sucht und ein braver Mann ist, wird den Schatz wieder finden.
Material der Skulptur: Eisen
Künstler: Karl-Hans Bergauer
8. Baum
Hans Burmeister verarbeitete mit diesem Stamm aus Zirbelkiefer die Trauer um seinen verstorbenen Vater.
Der Baum
Nach einer Ausstellung im Kunstcafé Federkiel verblieb der Stamm als Dauerleihgabe in Rotzendorf.
Brigitte Burmeister unterstützt mit diesem sehr persönlichen Werk ihres verstorbenen Mannes den Kunstwanderweg. Ihr sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Material der Skulptur: Zirbelkiefer / Eisen
Künstler: Hans Burmeister
Texte zum Teil aus der Broschüre:
Skulpturenweg entlang des Rundwanderweges Ilsenbach
Erhältlich an den Infotafeln entlang des Weges.
Verwendung der Texte mit freundlicher Genehmigung durch das
Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz
Lechstrasse 50
93057 Regensburg
Stand 03.06.2010 THM