Maria Kulm Wallfahrer holen sich in St. Quirin Kraft für zweitägigen Pilgermarsch nach Tschechien
Maria Kulm Wallfahrt
Bevor sich die Wallfahrer auf den langen Weg nach Maria Kulm machten, segnete Pfarrer Manfred Wundlechner die Wallfahrtskerze und erteilte den Segen. Organisatorin Christine Schwab (links) und ihre Schwester Margret Lukas-Fuchs (rechts) begleiteten Kreuzträger Bernhard Bodensteiner (Mitte). Bild: spz
Ilsenbach. (spz) Um 5 Uhr morgens auf den Beinen sein – für die meisten eine überaus unangenehme Vorstellung. Doch am Donnerstag war das für viele Gläubige aus der Region ganz anders. Auch auf der Anhöhe bei St. Quirin war es in aller Herrgottsfrüh mit der sonst vorherrschenden morgendlichen Ruhe vorbei. Wer in der Morgendunkelheit zum Botzerberg fuhr, konnte schon von Weitem die hell erleuchtete Wallfahrtskirche erkennen. Dort herrschte bereits reges Treiben. Zahlreiche Autos belagerten den Parkplatz, und gut gelaunte Menschen schlenderten mit Rucksäcken und dicken Jacken über das Gelände. Einige der Frühaufsteher waren sogar aus München, Regensburg, Bayreuth und Nürnberg angereist – die Fußwallfahrt nach Maria Kulm ist eben etwas Besonderes.
Im Geiste Jesu
Doch bevor sich die rund 250 Gläubigen auf den zweitägigen Weg machen, erbitten sie in der von Pfarrer Manfred Wundlechner zelebrierten Andacht den Segen für sich und die große Wallfahrtskerze. Die Pilgerschaft Jesus habe schon vor seiner Geburt begonnen, sagte Wundlechner. So wie er damals, seien auch wir auf dieser Erde ständig unterwegs. St. Quirin werde die Gläubigen auf ihrer Pilgerreise begleiten. Das Licht der Kerze sei das Licht auf dem Weg. Mit dem Lied „Wir ziehen zur Mutter der Gnade“ machten sich die Frauen und Männer auf den Weg.
Sängerin als Pilgerin
Unter den rund 250 Betenden war auch Volksmusiksängerin Brigitte Traeger. Sie marschierte zum 13. Mal mit. Bernhard Bodensteiner führte mit dem geschmückten Kruzifix die lange Menschenschlange an. In der um 6 Uhr herrschenden Dunkelheit waren bald nur noch die Lichter der Begleitfahrzeuge und einige schwache Lichter von Taschenlampen zu erkennen. Zur Sicherheit der Wallfahrer war auch ein Krankenwagen des Roten Kreuzes dabei. Die drei Sanitäter der Neustädter Bereitschaft kümmerten sich während des ganzen Tages bis zur Endstation der ersten Etappe in Wernersreuth, wo die Wallfahrer ihr Nachtlager aufschlugen, um Blasen oder andere Gesundheitsprobleme. Heute geht es weiter über den Grenzübergang Neualbenreuth/Mytina und Maria Loreto bis zur Endstation Maria Kulm. Dort feiern die dann rund 300 Pilger um 15 Uhr einen Gottesdienst. Gegen 17.30 Uhr geht es mit fünf Bussen wieder zurück in die Heimat. Um die gesamte Organisation kümmern sich neben Christine Schwab aus Luhe auch ihre Schwester Margret Lukas-Fuchs sowie Ernst Ebnet und Reinhard Gollwitzer.
Quelle: Der Neue Tag, Freitag 01. Oktober 2010